Expertise – ein Kongress ändert unser Selbstverständnis
Ist Zahntechnik ein Beruf mit Zukunft? Mit Sicherheit. Aber nur wenn es gelingt, die depressiv weinerliche Endzeitstimmung abzuschütteln und uns selbstbewusst Themen zu widmen, die uns weiter bringen.
Das klingt nach einer Binsenweisheit, also einer Erkenntnis, die an und für sich keinen Wert hat. Denn schon allein bei der Frage, was die Themen sind, mit denen wir uns beschäftigen müssen, scheiden sich die Geister. Zu individuell sind die Situationen und Bedürfnisse der betroffenen Laboratorien. Was also ist laborübergreifend wichtig? Wichtig ist, daß überhaupt jemand das Ruder übernimmt, Szenarien durchdenkt und Handlungsempfehlungen ausspricht. In der Politik nennt man so etwas Richtlinienkompetenz und die ist in der großen Politik sogar im Grundgesetz verankert. In der Zahntechnik gibt es so etwas natürlich noch nicht. Betonung auf noch, denn die neue Fachgesellschaft für Zahntechnik (FZT) strebt genau diese Richtlinienkompetenz, für den technischen Part der Prothetik, an. Und das wäre ein wichtiger Schritt, um den Respekt und die Akzeptanz für die Zukunft unseres Handwerks zu festigen.
Wir sind Zahntechniker und damit Experten für Zahnersatz. Wir haben die Expertise für Ästhetik, Formgebung, Funktion, Statik, Sprechmotorik, Werkstoffkunde und auch die digitale Technologie. Ohne unsere fachliche Expertise ist hochwertiger Zahnersatz kaum herstellbar.
Expertise – so heißt auch unser Kongress. Die drei Gründerverbände haben die Programmgestaltung innerhalb der drei Themenblöcke übernommen: Digitale Welten (FDZt), Praxis und Wissenschaft (EADT) und Patientenkontakt (dental excellence). Das Programm wurde somit von Zahntechnikern für Zahntechniker gemacht und richtet sich nach unseren Bedürfnissen aus.
Die vier Vorsitzenden der beteiligten Verbände Nena Hajmasy, Hubert Schenk, Andreas Kunz und Björn Roland (von links nach rechts) freuen sich über ein gelungenes Programm und hoffen darauf, dass möglichst viele Kollegen der jungen Fachgesellschaft den Rücken stärken.
Der Kongress ist weder produktgesteuert , noch werden Verlagsinteressen berücksichtigt. Keiner verdient mit diesem Kongress Geld, den etwaige Überschüsse fließen laut Vereinssatzung in die zahntechnische Nachwuchsförderung. Das macht glaubhaft, unabhängig und fachkompetent.
Auch die Rolle der Dentalindustrie ist bei diesem Kongress klar definiert: Die Zahntechnik wird die Gelegenheit nutzen, um mit ihren Industriepartnern über ihre Bedürfnisse zu diskutieren und wir freuen uns, wenn uns Industrie und Handel die aktuellen Produkte in einer Dentalausstellung vorstellen. Referenten, die im Auftrag einer Dentalfirma auf der Bühne stehen, werden dies durch eine Transparenzerklärung deutlich machen. Wir haben also eine klare Anspruchshaltung und die Nachhaltigkeit für alle Branchenbeteiligten im Blick. Das macht uns zum kompetenten Ansprechpartner für zahnärztliche Verbände und für die Dentalindustrie. Es macht uns aber auch zu einer fachlich relevanten Komponente der eigenen Standespolitik, die wir gerne unterstützen.
Ob unsere Fachgesellschaft die Bedeutung erlangt, die wir uns erhoffen und die fachlichen Belange unseres Berufsstandes überzeugend vertreten kann, hängt von uns allen ab. Wir müssen der jungen Fachgesellschaft den Rücken stärken und den Anspruch auf Richtlinienkompetenz mit Leben füllen.
Beginnen wir damit, dass wir uns alle am 09. und 10. September 2016 in Stuttgart Kornwestheim zum Expertise-Zahntechnik-Kongress treffen. Die Eintrittspreise sind so moderat, dass man selbst einen Betriebsausflug der gesamten Laborbelegschaft ernsthaft in Erwägung ziehen sollte. Die Erfahrung lehrt: Motivation ist die Triebfeder für hervorragende Leistungen unserer Mitarbeiter. Und Expertise wird zur Basis einer erfolgreichen Zahntechnik. Melden Sie sich unter www.dentalnetworx.eu heute noch an.
Ralf Suckert (Generalsekretär FZT)